Jahrestagung 2011 - Rückblick

Das Thema lautete:
Textile Lebensspuren

Die Jahrestagung 2011 „Textile Lebensspuren“ fand am 29. September in der Universität Paderborn statt.

Nachdem die Kolleginnen und Gäste am Tagungsort eingetroffen waren und die ersten Informationen zum Ablauf bekommen hatten, begann der eigentliche Tagungstag mit der Einführung von Prof. Dr. Iris Kolhoff-Kahl. Sie berichtete über „Biografisches Forschen“ im Textil- und Kunst/Gestalten- Unterricht, wo es um das Aufspüren und Darstellen von textilen Lebensspuren geht. Am Beispiel der Examensarbeit von Patricia Reinicke „Biografisch motiviertes Ribbelrechts“ veranschaulichte sie die Vorgehensweise des Erlernens von Stricken anhand einer aus der Familie überlieferten Arbeit und der Umsetzung in ein eigenständiges Produkt.
Im Anschluss daran gab Wilma Keuler Einblicke in ihre ästhetische Biografiearbeit  „Schnittmuster –Wer war meine Großmutter?“ Sie veranschaulichte das Leben und Wirken ihrer Großmutter anhand authentischer und von ihr künstlerisch bearbeiteter Gegenstände ihrer Großmutter.
Dann sahen die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer ein Video , auf dem das Interview aufgezeichnet war, das Ulla Kölzer-Winkhold mit der Künstlerin Letitia Gaba gemacht hatte. Die Künstlerin verarbeitet Dokumente ihrer Einreise nach Deutschland (Pässe, Ausweise, Bescheinigungen) mit textilen Materialien. Ein Beispiel „Passport“ war auch auf dem Einladungsflyer zur Jahrestagung zu sehen.
Spontan ergriff David R. Gilliver (Vorstand Initiative Handarbeit) das Wort. Er berichtete von seiner Zeit als verantwortlicher Mitarbeiter bei Coats im Sudan. Die Lieferungen dorthin bestanden weitgehend aus 3 Produkten:     

1. Perlgarn 8 in bunten Farben (vorwiegend orange) für die  gehäkelten Männermützen (Tagias)
2. Weißes Nähgarn für die langen weißen Gewänder (Jelabias)
3. Schwarze Wolle für die Haarverlängerung der Frauen

Ein passenderes Beispiel für biografisches Forschen konnte kaum gefunden werden!
Ab 11.00 Uhr gingen die Workshopleiterinnen und Ansprechpartnerinnen in ihre Workshops.

In der Mittagspause verteilten die Tagungsteilnehmer noch ihren Publikums-Klebepunkt. Dann begann um 14.30 Uhr die Prämierung der Preisträger des Wettbewerbs „Tatort Haus“. Eingeleitet von Prof. Dr. Iris Kolhoff-Kahl und nach dem interessanten Vortrag von David R. Gilliver warteten die anwesenden Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen gespannt auf die Verkündung der Gewinner.

Dieser NRW-Schülerwettbewerb wurde von der Initiative Handarbeit gesponsert.

Fotos aus den Workshops:

Workshop 2: "Kleidchen, Kleidchen, wechsel dich!": Kleidertausch

Workshop 3: Flickenteppich - Lebenspatchwork

Workshop 4: Falten, Narben, Vertiefungen prägen Gesichter

Workshop 5: Monogramme: textile Unterschriften

Workshop 6: Textile Spurensuche

Workshop 7: "Erinnerungstäschchen"

Workshop 8: Ein Stück "Ich" - Lebensbiografien in textilen Bildern

Workshop 10: Um die Ecke gedacht

Ergebnisse des NRW-Schülerwettbewerbs
"Tatort Haus, wenn Wohntextilien 'ver-rückt' werden...":

Jahrgangstufe 3-4:

1.Preis: Almeschule Wever, Kl. 4d aus Paderborn

Jahrgangsstufe 5-7:

1. Preis: Rosa-Parks-Schule, Kl. 5-10 aus Herten

2. Preis: Anne-Frank-Realschule, Kl. 5 aus Ibbenbühren

3. Preis: Evangelische Realschule, Kl. 6c aus Burscheid

Jahrgangsstufe 8-10:

1. Preis: Einstein Gymnasium, Kl. 8 Diff. aus Rheda-Wiedenbrück

2. Preis: Otto-Hahn-Schule, Kl. 10 Diff. aus Herford

3. Preis: St. Walburga Realschule, Kl. 10 aus Meschede

Förderschulen:

Schule am Weserbogen, FS für körperliche und geistige Entwicklung, Kl. 5b aus Bad Oeynhausen

Johannes Kepler Schule, FS für Sehen, Kl. 6-9 aus Aachen

Sondereinzelpreis:

Publikumspreis:

In der Kategorie Publikumspreis erhielten das Einstein-Gymnasium aus Rheda-Wiedenbrück und die Otto-Hahn-Realschule aus Herford gleich viele Punkte. Sie hatten auch schon in der Kategorie Jahrgangsstufe 8-10 (Fotos s.o.) Preise erhalten.

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